Interview „Musik Kompass“ DJ Diaz, 2013

DJ Check: DJ Diaz (Stereofreezed Soundsystem | TUBEKLUB)

Das bevorzugte Equipment der Profis

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Alles begann im Jahr 2000: DJ Diaz wurde durch den frühen Jungle Sound inspiriert und fand so zu seiner großen Leidenschaft; dem DJing. Mittlerweile hat sich er sich zu einem der wichtigsten international agierenden österreichischen Underground DJs entwickelt der für musikalischen Fortschritt, Veränderung und Support kommender Richtungen in allen Spielarten von Off-Beat & Bass Musik steht. Als Projektleiter des Jugendkultur-Workshop Projektes „Culture Space“, Soundsystem-Kultur Aktivist als Teil des Salzburger „Stereofreezed Soundsystem“ und als Verantwortlicher für die Veranstaltungsreihe „TUBEKLUB“ wird er nicht müde die heimische Elektronikmusik Szene voran zu treiben.

„Ich lege seit über 13 Jahren auf, bin definitiv ein Vinyl Junkie und von jeher auch ein Ecler Fan. Als Soundsystem Aktivist ist man auch immer auf Qualität bedacht und diesem Anspruch hielten meiner Meinung nach vor allem die frühen Pioneer Produkte nie stand. Darum stehen zuhause und bei den Stereofreezed Soundsystem Sessions meist zwei Technics SL-1210 MK2 und, auf Grund seiner kompakten Größe, maximalen Anschlussmöglichkeiten (3 Kanal Mischer mit 8 [!] Eingängen) und der super präzisen Riesen-Drehknöpfe, ein Ecler NUO 2.

Beim Auflegen mit Vinyl stieß ich recht früh an physikalische sowie technische Grenzen. Unter anderem als DJ einer Performance-Metall Band kamen Sample und Instrumental Vinyls zum Einsatz, wobei ich mit qualitativ schlecht gecutteten Dubplates und live oft mit massiven Rückkopplungen zu kämpfen hatte.

Nicht zuletzt der, auf Grund meines Verlangens bei den DJ Gigs immer alles parat zu haben, ständig wachsende Plattenkoffer und die sich

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© Mag. Anna Grienberger

daraus ergebenden Rückenprobleme ließen mich dann 2009 nach Alternativen zur Vinyl suchen. Nach einem kurzen Ausflug zur CD, die aber der intuitiven Spontanität meiner Sets und der übersichtlichen Handhabung, die ich vom Plattenkoffer gewohnt war, nicht mithalten konnte, entschied ich mich nach langem Hin und Her zwischen Traktor und Serato für Erstgenanntes.

Wo man beim Serato durch die visuelle Aufbereitung ständig verleitet ist in den Laptop zu starren, lenkt einem die Schlichtheit des Layouts von Traktor nicht ab. Ich will ja mit der Crowd feiern und nicht mit dem Bildschirm. Das Pitching mache ich als „oldschool“ Vinyl DJ soundso per Kopfhörer und nicht mit der Timeline oder der Bpm Anzeige.

Jetzt verwende ich seit drei Jahren Traktor Scratch Pro 2 mit den Control Vinyls und einem Akai LPD8, auf dem ich mir sämtliche Funktionen, Effekte und One-Shot Samples gemapped habe. Vor allem beim Riddim Juggling erreicht man somit eine unübertroffen hohe Tune-Dichte und mit zusätzlichen Features wie dem Flux-Mode hat man die Möglichkeit per Cue Punkte ein Musikstück während des auflegens als Echtzeit-Samplebank zu nutzen. Somit bleibt die Freude am Vinyl pitchen erhalten und ergänzt sich mit den schier grenzenlosen digitalen Modifikationsmöglichkeiten.

Allen Kontroversen zum Trotz möchte ich an dieser Stelle offen zugeben das mir auch der Sync Button, zum Beispiel in Clubs ohne ordentlichem Monitoring, gelegentlich schon das DJ Set bzw. die Party gerettet hat.

Ich kaufe immer noch Vinyl aber mittlerweile nur mehr die „Must Haves“ bzw. die Tunes, die digital nicht released werden (wie z.b. im Dub). Diese werden dann mit meinen ultralinearen Ortofon Arkiv Systemen in verlustfreiem .flac Format aufgenommen, wodurch ich sie so auch digital ohne schlechtem Gewissen spielen kann.“

www.soundcloud.com/djdiazcom

Source: https://www.musik-kompass.at/detail/dj-check:-dj-diaz-(stereofreezed-soundsystem-%7C-tubeklub)_85781

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